Solltest du jetzt in einen Newsletter investieren?

Wann du loslegen solltest 🚀 – und wann lieber nicht.

Hallo ,

willkommen bei der ersten Episode von Newsletter-Newsletter. 🥳

Heute habe ich das für dich aufgetischt:

  1. 🤿 Deep Dive: Die Newsletter-Renaissance ist da! Solltest du jetzt in E-Mail-Marketing investieren?

  2. 💬 Ein schlaues Zitat

  3. 🔥 Hot Links: 3 Fundstücke für dich

  4. 💡 Learning der Woche

  5. 🙃 Off-topic: etwas Persönliches

Der Newsletter-Newsletter ist für mich work-in-progress und ich würde ihn gerne gemeinsam mit dir Schritt für Schritt besser, relevanter, wertvoller machen.

Wenn du Feedback oder Ideen hast, schreib mir an [email protected] oder auf LinkedIn. Ich antworte auf jede Nachricht.

Jetzt lass uns starten. Schön, dass du da bist!

Happy friday,
deine Brigitte Alice 💌

1. Deep Dive 🤿

Solltest du jetzt in einen Newsletter investieren?

Newsletter gelten (hierzulande) oft als angestaubte Oldschool-Tools aus den Schubladen von Marketing-Dinosauriern. Doch das E-Mail-Marketing erlebt gerade eine wahre Renaissance – ausgehend von Amerika.

Big Newsletter-Business in den USA

Da ist zum Beispiel ”Morning Brew”: Anfang 2023 hatte der Nachrichten-Newsletter über 4 Millionen Subscriber. Das ist aber nur das Flaggschiff, daneben gehen mittlerweile noch über ein Dutzend Branchen- und Nischen-Newsletter und mehrere Podcasts regelmäßig raus.

Tyler Denk von “Morning Brew” war nicht glücklich mit den vorhandenen E-Mail Service Providern – und hat sich kurzerhand seinen eigenen gebaut: beehiiv.

Viele solcher Erfolgsgeschichten sind Paradebeispiele für den American Dream: Als 19-jährige Studentin hat Daniella Pierson ihre erste Mail versendet. Heute ist ”The Newsette” ein Imperium: Das Mail-Magazin für “badass women” finanziert sich über Affiliate-Kooperationen. Bereits 2021 hatte es mehr als eine halbe Million Abonnent:innen, machte 40 Millionen Dollar Umsatz und Daniella zu einer der reichsten 30 unter 30 in den USA.

Daniella Pierson ist Founder & CEO von “The Newsette” (Quelle: El País)

Vom Tellerwäscher zum Newsletter-Millionär

Das alles scheint ganz easy zu gehen, zumindest laut den Newsletter-Unternehmer:innen in den USA. Sie sind voll auf Wachstum und Monetarisierung fokussiert und liefern gerne auch gleich ein “How to grow your newsletter business” mit.

Matt McGarry setzt voll auf Wachstum: Er versendet den “Newsletter Operator” und bietet über seine Agentur GrowLetter Kund:innen Consulting an.

Na, wie fühlst du dich jetzt? So, als könntest du das auch schaffen?

Erfolgreiche Newsletter-Creator schlagen alle eine ähnliche Vorgehensweise vor, um aus einem Newsletter ein ertragreiches Business zu machen:

  1. 🔥 Hab eine zündende Idee,

  2. ⚡️ starte lean,

  3. 📈 wachse schnell.

  4. 💰 scheffle Geld.

Typisch amerikanisch 😉 

Die Frage ist: Funktioniert das bei uns am deutschsprachigen Markt auch so? Darauf kommen wir später noch. Zunächst zu einer spannenden Entwicklung:

Newsletter als eigenständige Content-Produkte

Was auf jeden Fall zu beobachten ist und das Herz einer Content-Strategin wie mir hüpfen lässt: Newsletter werden zunehmend als eigenständige Content-Produkte gedacht, statt bloß ein Vehikel für Sales oder öde Link-Container zu sein.

Medienhäuser machen es vor

Das passiert nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande. THE NEW YORK TIMES hat es mit ihrer Newsletter-Strategie vorgemacht, deutsche Medienhäuser wie DIE ZEIT oder auch DER STANDARD in Österreich ziehen nach: Ein breit gefächertes Angebot deckt Interessen und Nischen ab.

Bei DIE ZEIT kannst du 40 verschiedene Newsletter abonnieren. (Quelle: zeit.de/newsletter)

Erst diese Woche hat die FAZ bekannt gegeben, dass sie ab Herbst eine “Produktoffensive mit themenspezifischen Newslettern” startet und damit “auf die gestiegene Nachfrage nach Spezialinformationen” reagiert. Die Zahlen sprechen dafür: Im Juni 2023 versandte die FAZ 600.000 Newsletter – um ein Drittel mehr als im Juni 2022.

Skalierbare Alternative zu teuren Print-Produkten

Diese Newsletter funktionieren meist wie redaktionelle Mini-Magazine, die in sich geschlossen sind und sich im besten Fall selbst monetarisieren. Damit sind sie eine kostengünstige Alternative zu teuren Print-Produkten. Ein intelligenter Erlösstrang in einer Branche, die unter hohen Papier-, Druck- und Vertriebspreise ächzt.

Im Newsletter “1000things” erfährst du, was du in Wien gerade erleben kannst. Er ist wie ein Magazin aufgebaut: vom Editorial über Rubriken bis Advertorials.

Nischen-Newsletter sprießen

Aktuell schießen außerdem Nischen-Newsletter aus dem Boden: Engagierte Einzelpersonen bauen mit ihren oft thematisch stark spezialisierten Produkten beachtliche und extrem treue Communitys auf. Ich werde dir hier in Zukunft solche Beispiele vorstellen.

Im Marketing hingegen sehe ich bisher hierzulande noch nicht das große Umdenken. Newsletter werden noch kaum als Instrument für Relationship Building und nachhaltige Kundenbindung genutzt.

Siehst du das anders und kennst gute Marketing-Newsletter? Schreib mir gerne an [email protected] 😃

Kurz zusammengefasst:

Diese fünf Argumente sprechen für Newsletter

🔄 1. Du hast direkten Zugang zu deiner Audience

Während in Social Media ein unberechenbarer Algorithmus zwischen dir und deiner Audience steht, hast du über deine E-Mail-Liste die volle Kontrolle. Deine Abonnent:innen haben dich bewusst in ihr Postfach eingeladen. Das kannst du nutzen, um nachhaltige Beziehungen aufzubauen.

🧭 2. Du kannst den Erfolg messen

Statt Pi-mal-Daumen-Schätzungen ermöglicht dir ein Newsletter echte Insights: Du kannst seine Performance genau verfolgen und daraufhin deine Strategie optimieren. Übrigens, E-Mail-Marketing hat den höchsten ROI unter den Marketingkanälen: Für jeden ausgegebenen Dollar kommen durchschnittlich 36 Dollar rein. 

💌 3. Jede:r nutzt E-Mail & kennt sich damit aus

In einem Seminar wurde kürzlich die Frage gestellt, welche Informationskanäle wir nutzen. 100 % Nennungen bekamen nur: Google und E-Mail. Bäm! Zusätzlich haben E-Mails eine lange Haltbarkeit (sie bleiben im Posteingang), können in Ruhe gelesen werden (im Vergleich zu Social Media), und wirklich jede:r kann sie abrufen und lesen.

🤖 4. Du kannst automatisiert kommunizieren

Jemand meldet sich für deinen Newsletter an, lädt einen Leitfaden herunter oder kauft: Solche Trigger kannst du nutzen, um automatisierte E-Mails zu versenden. Der Clou: Sie sind anlassbezogen und erreichen daher deine Abonnent:innen genau im richtigen Moment mit der richtigen Botschaft. Plus: Du sparst Zeit und Ressourcen.

🍒 5. Mit Personalisierung baust du starke Beziehungen auf

Du magst es doch auch, wenn du mit deinem Namen angesprochen wirst und Content erhältst, der auf deine Interessen zugeschnitten ist, oder? Personalisierung und Segmentierung sind die Kirschen auf der Torte: Du kannst noch relevantere Inhalte für deine Abonnent:innen erstellen und baust vertrauensvolle, starke Beziehungen auf.

Zahlt es sich also aus, jetzt einen Newsletter zu starten oder verstärkt in E-Mail-Marketing zu investieren?

Die Beispiele aus den USA, vor allem im Bezug auf das rasante Wachstum und damit die krassen Monetarisierungsmöglichkeiten, sind beeindruckend. Dazu tragen auch Tools wie beehiiv bei, die gerade laufend coole neue Features raushauen.

Quelle: giphy.com

Achtung vor übersteigerten Erwartungen

🚨 Der amerikanische Markt funktioniert aber (auch kulturell) anders als unserer – und er ist wesentlich größer. Auf den “Vom Tellerwäscher zum Newsletter-Millionär in wenigen Monaten”-Traum solltest du dich lieber nicht verlassen. Vor allem, wenn du von Null weg und alleine startest, ohne großes Unternehmen im Rücken.

Aber gib jetzt nicht auf!

✅ Du solltest dir so viel wie möglich abschauen und von den inspirierenden Erfolgsstorys lernen. Du kannst ganz bestimmt einiges davon auf dein eigenes Newsletter-Projekt umlegen.

Quelle: giphy.com

✅ Plus: Die Newsletter-Renaissance erfasst gerade auch den D.A.C.H.-Raum. Und ja, Newsletter funktionieren auch hier, wie wir gesehen haben.

Was heißt das jetzt für dich?

Solltest du auf Newsletter setzen? Als einzelne:r Journalist:in und Content Creator:in, Marketingexpert:in in einem großen Unternehmen oder Kommunikationsverantwortliche:r in einer öffentlichen Einrichtung?

Meine Antwort lautet: Ja, vorausgesetzt …

Vorausgesetzt, du willst nicht nur schnell reich werden, sondern bist bereit, mit deinen Abonnent:innen eine nachhaltige Beziehung aufzubauen.

Dafür musst du dich anstrengen. Du musst …

  • 🧑‍🤝‍🧑 mit deiner Audience in einen Dialog auf Augenhöhe treten,

  • 💬 ihr Feedback einholen und dein Produkt laufend verbessern,

  • 😻 authentisch kommunizieren und deine Persönlichkeit einbringen,

  • 💎 ausschließlich Content versenden, der wirklich relevant und wertvoll ist.

Das gilt für alle Arten von Newslettern und Branchen gleichermaßen.

Und du brauchst eine klare Strategie

Die Menschen werden dir nur folgen, wenn du ihnen etwas lieferst, das ihr Leben bereichert. Um das zu schaffen, brauchst du einen strategischen Plan. Du musst alle wichtigen Faktoren wie deine thematische Nische, deine Zielgruppe (möglichst spitz), deine Business-Ziele usw. schon im Vorfeld definieren.

Einen Fahrplan zur Entwicklung einer Newsletter-Strategie bekommst du in einer der nächsten Ausgaben von Newsletter-Newsletter. 🤓

Das heißt: Do it, wenn du etwas wirklich Wertvolles für deine Abonnent:innen schaffst! 🚀

Dann werden sie dich in ihren Posteingang bitten, dir loyal folgen, dich an ihren Gedanken teilhaben lassen und dich weiterempfehlen – freiwillig.

Es geht bei Newslettern immer um “Relationship Building”: Deine Audience ist der lebendige Kern deines Newsletters. Deine E-Mail-Liste dein wertvollstes Gut.

Wachstum und Monetarisierung kommen, wenn du im Beziehungsaufbau exzellent bist. Das dauert seine Zeit. Und wenn du ein eigenständiges Content-Produkt schaffst, das für deine Zielgruppe einen konkreten, einzigartigen Wert hat.

Dann machen Newsletter erst richtig Spaß! 💌

Du versendest bereits einen Newsletter? Coole Sache. Schreib mir doch und ich sehe ihn mir gerne an: [email protected] 📫

2. Wise wo/men say 💬

“Simplify and focus on what is important, think of the reader as an individual with needs to be met, and embrace your creative and whimsical streak.”

Katherine Bell über Newsletter

Katherine Bell, Chefredakteurin Goldman Sachs, früher Quartz (Quelle: twitter.com)

3. Hot Links 🔥

🇺🇸 American Dream Story: Wie Ex-Bloomberg Journalist Eric Newcomer in nur 3 Jahren 65k Abonnent:innen gewonnen hat. Krass!

✏️ Abonnierenswert: News & Trends aus der Abo-Welt gibt’s im “Subscribe Now”-Podcast von Lennart Schneider und jetzt auch per Newsletter.

🎧 Ermutigend: Wie Blogger Dennis Paulus gerade seinen Newsletter bei Null startet hörst du im Creatorway Podcast.

4. Learning der Woche 💡

Quelle: twitter.com 

Learning: “Your first newsletter will be bad”. Oder zumindest wird deine erste E-Mail-Episode nicht perfekt sein. Das ist okay, du kannst ja immer besser werden.

Mein Tipp: Setze dir ein fixes Versanddatum für deine erste Mail und schrei es in die Welt hinaus. Dann hast du keine Ausreden und kannst deinen Start nicht verschieben.

5. Off-topic 🙃

Damit du weißt, mit dem du es hier zu tun hast, erzähle ich dir zum Schluss etwas Persönliches über mich.

Ich habe oft schlimmes Fernweh.

🌎 Weil ich weiß, dass da draußen in der Welt unglaubliche Wunder auf mich warten. Wenn ich verreise, dann mit dem Rucksack in abenteuerliche Länder.

Gestern habe ich meinen nächsten Coup gebucht: Ich fliege im Dezember auf die Philippinen. 

Hawaii 2022: Ich glücklich nach Rundflug über die “Garteninsel” Kauai

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