- Newsletter-Newsletter
- Posts
- Vom Newsletter zum digitalen Magazin: So wird aus deinem Content mehr als eine Mail
Vom Newsletter zum digitalen Magazin: So wird aus deinem Content mehr als eine Mail
Ein Gastbeitrag von Julia Hackober von "Sunday Delight" ✨
Hallo ,
heute übergebe ich die Feder an die fabelhafte Julia Hackober. Sie schreibt den Newsletter “Sunday Delight”, der viel mehr ist als eine E-Mail pro Woche.
In ihrem Gastbeitrag erklärt Julia das Format des digitalen Magazins, welche Vorteile es bringt und gibt dir 4 konkrete Tipps mit.
Julia, the stage is yours.
Happy friday,
deine Brigitte Alice 💌
PS: Sag doch “Hi” auf LinkedIn. 👋
Das ist Julia
© Alicia Minkwitz
Julia Hackober lebt seit über zehn Jahren als Stil- und Kulturjournalistin in Berlin und baute als Lifestyle-Profi u.a. das digitale Stilressort der „Welt“ mit auf. 2022 entschied sie sich für die Selbständigkeit und arbeitet als freie Autorin und Content-Beraterin.
Aktuell fokussiert sich Julia auf ihr eigenes Digitalprojekt: das Newsletter-Magazin “Sunday Delight”, mit dem sie als Fellow im Media Innovation Program der Hamburg Media School x Meta aufgenommen wurde.
Gastbeitrag von Julia Hackober
Mit viel Mühe und Herzblut habt Ihr euren Newsletter geschrieben und kuratiert. Ihr drückt auf Senden – und müsst darauf hoffen, dass er in den Mailpostfächern eurer Leser:innen nicht im Spam verschwindet oder in der Alltagshektik sofort gelöscht wird.
Let’s face it: So viel Spaß Newsletter auch machen, man wünscht sich ja doch, dass möglichst viele Menschen sich die Zeit nehmen, die Ideen und Gedanken von Anfang bis Ende durchzulesen. Vor allem, wenn der eigene Newsletter auf längere Textformen setzt.
So wie bei “Sunday Delight”: Mein Newsletter-Magazin soll den Sonntag meiner Leser:innen verschönern – mit unterhaltsamen, lustigen und persönlichen Takes auf das moderne Leben, Popkultur und Lifestyle-Themen.
Gestartet bin ich mit dem Newsletter als reines Autorinnen-Format: Nach vielen Jahren als Stil-und Kulturjournalistin in einem großen Zeitungsverlag war ich auf der Suche nach mehr Freiheit bei der Gestaltung meiner Themen und Texte.
Inzwischen bezeichne ich “Sunday Delight” als Newsletter – oder digitales Magazin – und stecke VIIIEL mehr klassische redaktionelle Arbeit rein als ursprünglich geplant. Warum sich das lohnt, erkläre ich euch hier.
🧭 1. Wo bin ich hier eigentlich? Der Magazin-Gedanke liefert Orientierung
Unendliches Scrollen funktioniert bei Reels auf Insta. Ein Newsletter-Magazin liefert hingegen ein klar umgrenztes Content-Angebot. Anders gesagt: Es hat einen Anfang und ein Ende und wird im besten Fall zu einem mit den Leser:innen verabredeten Zeitpunkt geliefert. Und das ist nicht so trivial, wie es klingt.
Es bedeutet, dass sich Leser:innen gut orientieren können. Sie wissen, was sie wann und wie erwartet – und vor allem, wo sie sind, wer da schreibt und was noch kommt. (Nichts ist schlimmer als beim Lesen eines Newsletters zu denken: Wie bin ich hier gelandet und wann ist diese Mail denn mal zu Ende?!)
Ein Trick aus der Printmagazin-Welt, der dabei hilft, die Leser:innen zu Beginn jedes Mailings abzuholen: das gute, alte Inhaltsverzeichnis, in dem ihr kurz die Themen der aktuellen Newsletter-Ausgabe anteasert.
💡 Mein Tipp: Leser:innen begrüßen und verabschieden!
😍 2. Lieblingsformate stärken die Leser:innen-Bindung
Vielleicht erinnert ihr euch noch an Zeiten, in denen man sich eine Zeitschrift vor allem wegen einer bestimmten Kolumne gekauft hat oder immer eine bestimmte Rubrik gescannt hat (Stichwort In-und-Out-Listen ;))
Rubriken und spezielle Formate sind auch in Newslettern eine super Möglichkeit, um ein magaziniges Angebot aufzufächern (bei Websites nicht, weil man Inhalte dort eher zufällig entdeckt).
Bei Sunday Delight arbeite ich mit einer klaren Struktur: Es gibt jede Woche eine exklusive Kolumne zu einem aktuellen oder persönlichen Thema (den Brief von Julia) und zwei weitere fixe Formate: das Smalltalk-Repertoire (aktuelle Popkultur-oder Gesellschaftsdebatten kurz und cheeky erklärt) und den Binge-Alarm (Kulturtipps). Zudem gibt es Platz für „Überraschungscontent“, wie ich das nenne: Mal packe ich eine Shopping-Kolumne rein, mal gibt’s ein kleines Interview, mal ein Goodie wie eine Verlosung.
In Umfragen unter meinen Leser:innen habe ich festgestellt, dass die Rubriken sehr geschätzt werden. Der redaktionelle Aufwand, die Themen für diese Rubriken auszuwählen, lohnt sich – auch deshalb, weil vielleicht noch mal weitergescrollt wird, weil sich Leser:innen auf den Binge-Alarm freuen, selbst wenn das Aufmacher-Thema nicht ganz dem Geschmack entspricht.
💡 Mein Tipp: Formate testen und sich nach ein paar Ausgaben auf die festlegen, die am besten funktionieren (z.B. die mit guter Clickrate). Wichtig: Ein paar random zusammengesammelte Links sind keine „Rubrik“, es muss schon deutlich werden, warum genau welche Themen ausgewählt wurden.
Was hältst du von Expert:innenbeiträge wie diesem? |
🕰 3. Inhalte langfristig denken
Eigentlich ein No-Brainer für alle, die auf längere Textformate oder zeitlos nutzwertigen Content setzen: Auch Newsletter können einen Mailversand überdauern. Die meisten Newsletter-Anbieter (ich arbeite mit Beehiiv) liefern die Möglichkeit, Mailings als Blogpost auf einer eigenen Homepage zu verbauen und so immer wieder zu verlinken, wenn es passt. Aus meiner Sicht trägt das stark zum magazinigen Gesamteindruck bei, weil der Newsletter eine „Heimat“ hat.
Spannend finde ich aktuell außerdem, dass neue Abonnent:innen über SEO-optimierte Newsletter-Ausgaben zu mir finden, vor allem bei zeitlosen Themen (Beispiel: „Bin ich eine schlechte Freundin, weil ich nie Zeit habe?“). Die paar Extraminuten, die man in die Optimierung einer SEO-Zeile steckt, rentieren sich!
💡 Mein Tipp: Das Newsletter-Archiv im Hinterkopf behalten: Welchen alten Post könnte ich in einer neuen, thematisch passenden Ausgabe noch mal verlinken? (Nein, es haben NICHT alle Subscribers ALLES gelesen.)
📣 4. Eine eigene Tonalität entwickeln
Bei vielen Newslettern beobachte ich aktuell ein Phänomen, dass ich als „Linkedin-isierung“ beschreiben würde: Viele Texte, egal, wie lang oder kurz sie sind, lesen sich sehr ähnlich. Der Aufbau von Texten wird mehr oder weniger kopiert („Du hast ein Problem. Ich kenne die Lösung. Befolge einfach folgende zehn Tipps.“)
Ich finde: Aus Texten darf ruhig Persönlichkeit scheinen. Das wirkt nahbar und trägt dazu bei, dass ein Newsletter als mehr als eine Mail wahrgenommen wird – nämlich als Gesamtkonzept. Es gibt längst eingestellte Printmagazine, denen die einstige Leserschaft immer noch hinterhertrauert, oft, weil der Sound der Texte für ein Lebensgefühl stand. Zum Branding eines Newsletters gehören nicht nur das Logo und die Farbe der Links, sondern auch eine eigene Tonalität.
💡 Mein Tipp: Zeit nehmen für Details. Klingt der Newsletter so wie DU – oder wie das „10.000 subscribers in 10 days“-Tutorial?
Hier kannst du “Sunday Delight” direkt abonnieren:
|
Danke Julia, das war großartig!
Happy friday,
deine Brigitte Alice 💌
War das hilfreich für dich? |
📫 Du hast den Newsletter-Newsletter weitergeleitet bekommen?
Hast du Feedback oder eine Frage? Schreib mir an [email protected] St