Das Rezept im Newsletter: Kulinarische Genussmomente im Kopf

Serie "Beliebte Content-Formate" #01 🍜

Author

Brigitte Alice Radl
December 15, 2023 • Lesezeit: 5 Minuten

Hallo ,

am Montag fliege ich für einen Monat auf die Philippinen. Während ich dort von einer Insel auf die nächste hüpfe, auf Vulkane klettere und von Wasserfällen springe, werde ich kaum Zeit finden, für dich diesen Newsletter zu schreiben. 

Deshalb habe ich etwas für dich vorbereitet: Vier Episoden mit je einem redaktionellen Content-Format, das in Newslettern besonders gut ankommt und performt.  

Wir starten mit dem Rezept. 

Happy friday
deine Brigitte Alice 💌

PS: Sag doch “Hi” auf LinkedIn.

Das ist eine kurze und übersichtliche Episode mit nur einem Thema.

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DAS REZEPT

3 KEY-LEARNINGS

  1. 📷 Am Wichtigsten ist das Food-Foto.

  2. 😊 Am besten funktionieren Rezepte, die zur Saison und Stimmung passen.

  3. 📝 Achte darauf, dass die Anleitung kurz und bündig ist.

Warum ist das Rezept so beliebt? Ganz einfach: Es spricht direkt unsere Sinne an, löst Emotionen aus und lässt uns buchstäblich das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ich nenne solche Inhalte “Content zum Spüren”.

Das Food-Foto

Das Wichtigste beim Rezept ist nicht die Anleitung, sondern das Food-Foto. Es muss köstlich, g’schmackig, einfach “Mmmhhhhh!” sein. Es ist das wichtigste Kriterium bei der Auswahl des Rezeptes. Den zweiten Platz belegt übrigens die Zutatenliste.

Wie Bilder wirken 

  • ⚡️ Schneller: Wir nehmen Bilder 60.000 Mal schneller auf als Text. 

  • 💪 Stärker: Wir nehmen 50 bis 70 Prozent der Bildinformation auf, aber nur zwei Prozent der Textinformation.

  • 🫶 Glaubwürdiger: Bilder führen zu stärken Überzeugungen als Text.

  • 🤩 Intensiver: Bilder, die alle Sinne ansprechen, haben einen zehn Mal stärkeren Effekt.

Nutzerzentrierte Auswahl

Am besten kommen außerdem Rezepte an, die zur Saison und zur Stimmung deiner Zielgruppe passen. Denke dabei möglichst simpel und versetze dich in deine Audience. Juli, Ferienbeginn, Schwimmbadlaune: ein Rezept für selbstgemachtes Früchteeis oder minzigen Eistee rockt. November, Nieselregen, Kuschellaune: Soulfood wie warme Eintöpfe und Hausmannskost stehen hoch im Kurs.

💡 Mein Tipp: Gib deinen Subscribern noch mehr zum Spüren oder Schmunzeln durch zum Rezept passenden Mini-Zusatzcontent mit kuriosen, lustigen oder spannenden Infos (siehe unten “Sendung mit der Maus”).

Messbare Performance

Das haben mir mehrere Umfragen zu verschiedenen Newslettern bewiesen: Das Rezept war jedes Mal die beliebteste redaktionelle Rubrik im Newsletter. Selbst bei Top-Manager:innen, die einen Newsletter über Business-Strategien abonniert hatten. Und die wenigsten Leute kochten das Rezept tatsächlich nach. Sie freuen sich einfach über den kulinarischen Genussmoment im Kopf und die Inspiration.

Also, wenn ein Rezept in dein Newsletter-Konzept passt: Probier es aus!

Hier ein vorweihnachtliches Beispiel.

OH TANNENBAUM!

Wie viele Nadeln hat ein Weihnachtsbaum? In einer Folge der Fernseh-Quizshow „Frag doch mal die Maus“ haben mehrere Schulklassen das Geheimnis gelüftet: An einer 1,63 Meter großen Nordmanntanne zählten sie 187.333 Nadeln. Ganz schön viel, was? Naja, Hauptsache es gibt genug Tannennadeln für unseren Sirup.

WEIHNACHTSBAUM-SIRUP

Abrieb von 4 Bio-Zitronen
Saft von 10 Zitronen
700 g Zucker
400 g Tannennadeln (für einen intensiveren Geschmack kannst du auch ein paar Zweige verwenden)

Ergibt 2 Liter Sirup und dauert ca. 2,5 Stunden. Du benötigst eine Glasflasche mit Deckel.

SO GEHT’S

  1. 🌲 Die Glasflasche sterilisieren: Spüle das Glas in heißem Wasser mit Spülmittel und lass es dann mindestens 20 Minuten im 100 °C heißen Ofen trocknen. Oder du wasche es mit einem heißen Programm in der Spülmaschine.

  2. 🌲 Zitronenabrieb und –saft, 2 Liter Wasser, den Zucker und die
    Weihnachtsbaumnadeln in einem großen Topf zum Kochen bringen. Dann die Mischung 2 Stunden sanft köcheln lassen.

  3. 🌲 Den Sirup durch ein feines Sieb filtern, um die Nadeln zu entfernen. Ein paar Mal wiederholen und den fertigen Sirup durch einen Trichter in die Glasflasche füllen.

  4. 🌲 Abkühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren. Der Sirup ist einige Wochen haltbar.

Das Rezept stammt aus dem Buch „How To Eat Your Christmas Tree“.

Happy friday & ein schönes 3. Adventwochenende,

deine Brigitte Alice 💌

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